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Häufig gestellte Fragen

Kinderwunsch


Gesetzlich versicherte Kinderwunschpatienten können bei der „richtigen“ Krankenkasse und einem nicht zu fortgeschrittenen Alter mit einer Kostenübernahme bis zu 100% rechnen.


Welche Voruntersuchungen sollen vor einer künstlichen Befruchtung vorliegen?

• Befund über die Rötelnimmunität und Befund über Varizellenimmunität (Windpocken). Bei fehlender Immunität ist zunächst eine Impfung erforderlich. Nach einer entsprechenden Impfung kann mit einer Behandlung erst nach 2-3 Monaten begonnen werden.

• Hepatitis B- und HIV-Test aktuell.

• Beratungsbestätigung nach dem Sozialgesetzbuch durch den überweisenden Gynäkologen.

• Bei gesetzlich krankenversicherten Patienten ist ein genehmigter Kostenplan über den Behandlungsabschnitt von der Krankenkasse einzuholen und vorzulegen.

Welche allgemeinen Verhaltensmaßregeln werden vor und während einer Behandlung empfohlen?

• Tägliche Folsäure- bzw. Folateinnahme (mit Metafolin), mindestens 4-8 Wochen vor der geplanten Therapie bis in die Schwangerschaft hinein, zur Senkung der Rate an kindlichen Fehlbildungen.

• Vitamin- und ballaststoffreiche Ernährung

• Kein Verzehr von Rohmilch oder –fleischprodukten

• Ausreichende Flüssigkeitszufuhr, abhängig von der Therapie und Jahreszeit, mindestens 2 Liter, in warmen Jahreszeiten am besten 3-4 Liter täglich.

• Keine planbaren Röntgenuntersuchungen, Operationen oder ärztlich invasive Untersuchungen unmittelbar vor einer geplanten Maßnahme oder nach dem Embryotransfer.

• Keine planbaren Untersuchungen (Impfstatus vor Behandlungsbeginn komplettieren).

• Medikamenteneinnahme nur nach Absprache mit den behandelnden Ärzten.

Was ist die Auslösespritze und wann wird sie gegeben?

Die Auslösespritze wird individuell von uns im Rahmen der geplanten Massnahme angeordnet. Hier handelt es sich um die Gabe von HCG, die nach einem entsprechenden zeitlichen Intervall sicher zur Ovulation führt. Im Falle eines geplanten terminoptimierten Geschlechtsverkehrs oder einer intrauterinen Insemination besteht ein großes Zeitfenster für die geplante Massnahme. Im Rahmen der extracorporalen Befruchtung ist die HCG-Gabe in der Regel zwischen 22 und 24h geplant. Die von uns angegebene Uhrzeit für die Auslösespritze ist unbedingt einzuhalten.

Was ist bei dem Spritzen zu beachten?

Medikamente in Spritzenform lagern Sie bitte zuhause im Kühlschrank. Injektionen können Sie nach Anweisung in unserer Praxis bzw. durch Ihren Frauenarzt selbst vornehmen (subcutane Gabe). Dazu benötigte Spritzen und Kanülen erhalten Sie von unserer Praxis. Die Selbstinjektion ist einfach zu erlernen und verringert Ihren Zeitaufwand erheblich, wir können Sie hierzu in der Praxis anleiten. Achten Sie darauf, dass die Spritzen möglichst immer zur gleichen Tageszeit gegeben werden 

Wie geht die Sperma-Abgabe vor sich?

Bei geplanten Inseminationen bzw. Verfahren der extracorporalen Befruchtung muß das Sperma am Tag der entsprechenden Maßnahme gewonnen werden. Dies ist in einem eigens dafür, nach hygienischen Vorschriften, eingerichteten Raum in unserer Praxis möglich. Da diese Situation auf manchen unserer Patienten durchaus hemmend wirken kann, ist eine Samengewinnung zuhause möglich, sofern das Sperma innerhalb einer Stunde in die Praxis gebracht werden kann. Wir haben dafür in unserem Labor geeignete Transportbehälter vorrätig. Sollte aufgrund besonderer Umstände eine Samenabgabe des Partners am Tag der Insemination nicht möglich sein, so ist auch eine vorangehende Kryokonservierung (Einfrieren) des Spermas möglich. Dies kann allerdings die Samenqualität beeinträchtigen, zum Verlust von Spermien und zu einer Verminderung der Erfolgsaussichten führen. Zudem wird die Kostenübernahme von der Krankenkasse abgelehnt.

Als Karenzzeit vor der Samenabgabe empfehlen wir 2 und auf keinen Fall mehr als 5 Tage.

Was versteht man unter einer Kryokonservierung?

Wenn bei der extracorporalen Befruchtung mehr Eizellen befruchtet werden, als in die Gebärmutter transferiert werden dürfen oder sollen. Diese können dann, entsprechend den rechtlichen Vorgaben, eingefroren oder vernichtet werden.

Der Einfriervorgang (Kryokonservierung) ist ein über mehrere Stunden dauernder, computergestützter Prozess. Anschliessend werden die Proben in einem Spezialbehälter bei mindestens -196° C aufbewahrt. Alternativ ist auch eine „Schockgefrierung“ (Vitrifikation zur Kryokonservierung) möglich. Die Aufbewahrungsdauer der kryokonservierten Vorkernstadien ist zeitlich nicht limitiert.

Im Falle eines Transfers der im Vorfeld kryokonservierten Vorkernstadien oder Embryonen werden diese aufgetaut und nach Überprüfung der Weiterentwicklungsfähigkeit in die Gebärmutter zurückgegeben. Bei diesem Verfahren müssen in der Regel keine Medikamente zur Stimulation der Eierstöcke eingenommen werden. Auch entfällt in diesem Zyklus eine Punktion der Ovarien. Im Spontanzyklus oder mittels Hormontabletten wird lediglich die Schleimhaut der Gebärmutter aufgebaut, um optimale Einnistungsbedingungen für den Embryo zu schaffen. Die Kryokonservierung aller befruchteter Eizellen kann auch bei individuell übermässiger Reaktion der Eierstöcke auf die Hormontherapie (Überstimulationssyndrom) notwendig werden.

Eine anteilige Kostenübernahme der Kryokonservierung wird von den gesetzlichen Krankenkassen abgelehnt.

Wann kann man eine Schwangerschaft feststellen und was ist zu beachten?

Eine Schwangerschaft kann frühestens 2 Wochen nach dem Embryotransfer mittels eines entsprechenden Bluttestes sicher nachgewiesen werden. Ab diesem Zeitpunkt spricht man von einer biochemischen Schwangerschaft. Sie ist nicht mit einer Geburt gleichzusetzen. Ca. eine Woche nach dem positiven Schwangerschaftstest ist üblicherweise die kindliche Fruchthöhle bei der Ultraschalluntersuchung nachweisbar. Diese Untersuchung ist sehr wichtig, um frühzeitig eine Eileiterschwangerschaft (in 2-3% der Fälle) ausschliessen zu können.

Von den intrauterinen Schwangerschaften werden sich in den nächsten Wochen 80% weiterentwickeln. Zur Unterstützung der Frühschwangerschaftsentwicklung empfehlen wir bis zur max. 12. Schwangerschaftswoche, die weitere Gabe von Gelbkörperhormonen.

Kommt es bei einer extracorporalen Befruchtung zu Fehlbildungen?

Eine leicht erhöhte Fehlbildung oder Fehlbildungsrate bei den mittels extracorporaler Befruchtung erzeugten Kindern wird diskutiert. Ursächlich führt man dies allerdings weniger auf die Art der Behandlung, als vielmehr auf die bereits durch genetische Risiken bedingte Sterilität zurück, desweiteren auf das erhöhte Fehlbildungsrisiko bei Mehrlingsschwangerschaftsraten, die im Rahmen extracorporaler Maßnahmen gehäuft auftreten.

Vor Durchführung einer ICSI-Behandlung empfehlen wir daher eine humangenetische Beratung und ggf. Chromosomenuntersuchung des Paares. Weitere genetische Untersuchungen nach Eintreten einer Schwangerschaft, wie Fruchtwasseruntersuchung und Chorionzottenbiopsie, ergeben sich aus der jeweils individuellen Situation.

Wie sind die Erfolgsaussichten bei Inseminationen und extracorporalen Befruchtungen?

Genaue Zahlen lassen sich nur durch die Berücksichtigung der individuellen Parameter abschätzen. Es gilt generell, dass bei jüngeren Frauen die Schwangerschaftsrate höher als bei älteren Frauen (über 35 Jahren) ist. Im Gesamtdurchschnitt kann man bei intrauterinen Inseminationen mit einer Schwangerschaftsrate von 8-12% pro Behandlung, und bei der extracorporalen Befruchtung um die 35% pro Maßnahme rechnen. Die kumulative Schwangerschaftsrate beträgt bei Inseminationen ca. 30% und bei der extracorporalen Befruchtung ca. 70%.

Beeinflußt die Schilddrüse die Behandlungsergebnisse?

Vor den geplanten Maßnahmen wird bei uns routinemässig eine Untersuchung des TSH-Wertes vorgenommen. Im Falle auffallender Testergebnisse werden wir vor den geplanten Maßnahmen eine Einstellung der Schilddrüsenfunktion bei einem internistischen Fachkollegen vorschlagen 

Was ist eine Gelbkörperschwäche?

Der weibliche Zyklus besteht aus der ersten Zyklushälfte (Östrogenphase) bis zum Eisprung und der darauf folgenden Corpus-luteum-Phase (Gelbkörper). Wird in der zweiten Zyklushälfte vom Ovar zuwenig Gelbkörperhormon gebildet, so redet man von einer Gelbkörperschwäche. Dies führt zu vorzeitigen Blutungen in der 2.Zyklushälfte und einer geringeren Implations-(Schwangerschafts-)rate

Besteht ein erhöhtes Mehrlingsrisiko bei den Behandlungen?

Bei allen hormonellen Stimulationen besteht ein erhöhtes Mehrlingsrisiko. Eine Mehrlingsschwangerschaft ist eine Risikoschwangerschaft, bei höhergradigen Mehrlingsschwangerschaften kommt es zu einer erhöhten Frühgeburtsrate. Um das Mehrlingsrisiko einzugrenzen, wird im Rahmen der konservativen Behandlung (Timing/intrauterine Insemination) eine begleitende Ultraschalluntersuchung durchgeführt, im Falle eines polyfollikulären Wachstums von Eizellen wird die Behandlung abgebrochen. Bei der extracorporalen Befruchtung versucht man das Mehrlingsrisiko über die Anzahl transferierter Embryonen einzugrenzen. Nach Embryonenschutzgesetz dürfen deswegen max. 3 Embryonen auf einmal in die Gebärmutter eingesetzt werden. Wir empfehlen üblicherweise, lediglich 2 Embryonen einzusetzen, da es beim Transfer von 3 Embryonen zu einer 3-5%igen Drillingsschwangerschaftsrate kommen kann. Beim Transfer von 2 Embryonen ist in 80-85% mit einer Einlingsschwangerschaft, in 15-20% mit einer Mehrlingsschwangerschaft zu rechnen.

Darf man während einer Hormonbehandlung Sport treiben?

Bei Maßnahmen zum terminoptimierten Geschlechtsverkehr bzw. zu intrauterinen Inseminationen bestehen keine Einwände gegen maßvolle sportliche Aktivitäten. Bei einer extracorporalen Befruchtung wird spätestens ab dem 5.-6. Stimulationstag angeraten, von solchen Maßnahmen Abstand zu nehmen sein.

Darf man nach dem Embryotransfer Geschlechtsverkehr haben?

Es bestehen keine grundsätzlichen Einwände gegen den Geschlechtsverkehr, individuell ist, bei entsprechender Überstimulation der Ovarien und aufgrund der lokalen Progesterongabe, jedoch hiervon abzusehen. 

Wie lange sollte die Karenzzeit des Mannes sein?

Wir empfehlen 2 bis max. 5 Tage

Hat Rauchen Einfluß auf die Fruchtbarkeit?

Sowohl beim Mann als auch bei der Frau führt Rauchen zu einer Fertilitätsminderung, auch im Rahmen der von uns durchgeführten Maßnahmen (Reduktion der SS-Rate bis zu 30%).

Kann man bei schlechter Samenqualität eine Behandlung durchführen?

Entsprechende Behandlungen sind von einem andrologischen Fachkollegen anzuordnen. Im Falle von Entzündungen bieten sich anti-inflammatorische bzw. antibiotische Maßnahmen an. Inwieweit die Gabe von Vitaminen zu einer Besserung der Samenqualität führt, ist wissenschaftlich letztendlich nicht hinreichend belegt.

Mit welchen Nebenwirkungen muß man bei einer Hormonbehandlung rechnen?

Dies hängt von der Art der Hormonbehandlung ab. In der Regel ist bei einer Hormonbehandlung zum terminoptimierten Geschlechtsverkehr oder zu intrauterinen Inseminationen keine schwerwiegende Nebenwirkung zu erwarten. Gelegentlich kann es zu Zystenbildung der Ovarien, zu Magen- oder Kopfschmerzen führen. Bei Maßnahmen zur extracorporalen Befruchtung wird eine Überstimulationsbehandlung der Ovarien durchgeführt, hier kann es im Extremfall zu einer massiven Vergrößerung der Ovarien (Überstimulationskrankheit) mit erheblichen Beschwerden kommen. 

Bis zu welchem Alter ist eine Behandlung möglich?

Mit zunehmendem Lebensalter sinkt die Schwangerschaftschance bei allen von uns angebotenen Maßnahmen. Es bestehen jedoch erhebliche individuelle Unterschiede im Hinblick auf die Fruchtbarkeit. Sowohl bei einer 35-jährigen Patientin können die Behandlungsoptionen von ovarieller Seite bereits weitreichend erschöpft sein, als auch bei einer 42-jährigen Patientin noch gute Behandlungsoptionen bestehen. Die gesetzlichen Krankenkassen beteiligen sich nicht mehr an Behandlungen, sofern die Patientin das 40. Lebensjahr vollendet hat bzw. der Mann das 50. Bei privat versicherten Patienten muß eine hinreichende Aussicht auf Behandlungserfolg vorliegen, dies wird häufig nach dem 42. Lebensjahr als nicht mehr gegeben angesehen.

Welche Schwangerschaftsrisiken bestehen nach einer Kinderwunschbehandlung?

Eine Schwangerschaft nach einer Kinderwunschbehandlung ist mit einer etwas höheren Rate an Komplikationen verbunden (z. B. Schwangerschaftsbluthochdruck, Frühgeburtlichkeit, geringeres Geburtsgewicht). Die Ursache hierfür ist unklar. Sie könnte zum Einen in dem höheren Lebensalter der Kinderwunschpaare liegen, zum Anderen aber auch an der Problematik liegen, die die bisherige Kinderlosigkeit mit verursacht hat. Ob die Kinderwunschbehandlung selbst dazu beiträgt, ist offen, aber, nach den bisherigen Informationen aus entsprechenden Untersuchungen, als noch nicht belegt anzusehen.

IGEL-Leistungen (von GKV oder PKV nicht bezahlt)

Leistung
Preis
Blastozystenkultur
323,87€
Endometriumbiopsie
50,22€
Hatching
157,96€
Intralipid-Infusion
24,13€
Scratching
60,52€

Stand Juli 2019, Änderungen vorbehalten.